Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ und Workshops in der Stadtbibliothek
vom 3. Februar bis 24. Oktober 2018

von | Aktuelle Themen

Am 3. Februar 2018 jährte sich der Todestag von Johannes Gutenberg zum 550. Mal und gleichzeitig feierte man das Europäische Kulturerbejahr.

Aber auch die Bibliothek feierte ein Jubiläum – 30 Jahre alt wurde der Neubau.

Aus diesem Grund veranstaltete die Bibliothek eine große Ausstellung zur Geschichte des Buches und des Buchdrucks.

Auf großen Ausstellungstafeln vermittelte die Ausstellung Wissenswertes zur Herstellung von Papier und Tinte.

Man erfuhr, wie die Nonnen und Mönche in den Klöstern des Mittelalters Bücher abgeschrieben haben, welches Schreibwerkzeug sie benutzten und wie sie ihre Tinte herstellten.

Der Weg zum Buchdruck wurde nicht nur erklärt und in Bildern gezeigt – eine alte Druckerpresse, die das Museum Voswinckelshof der Bibliothek zur Verfügung stellte, konnte besichtigt werden und auch die dazugehörigen beweglichen Lettern.

Gleichzeitig wurden die Dinslakener Schulklassen und auch Kitagruppen zu Workshops eingeladen.

Die Kinder mussten hier wie kleine Nonnen und Mönche den Umgang mit Gänsekiel und Tinte üben.

Das taten sie an Schreibpulten, sie trugen dabei auch braune Kutten und im Hintergrund liefen gregorianische Gesänge, so dass sie sich wie in einem mittelalterlichen Skriptorium fühlen konnten.

Das fanden alle sehr aufregend.

Der zweite Teil der Workshops beschäftigte sich mit der Erfindung des Buchdrucks.

Die Teilnehmer*innen bedienten die alte Druckerpresse und merkten, dass man dafür viel Kraft braucht.

Und beim Drucken mit den beweglichen Buchstaben mussten sie daran denken, dass die Zeichen spiegelverkehrt zu setzen waren.

Aber alle hatten Spaß und haben viel über die Geschichte des Buches gelernt.

Zum Schluss wurde noch ein kurzer Film über das Leben des Johannes Gutenberg gezeigt.

Die Rechte hatte sich die Bibliothek beim SWR gesichert.

Auf großes Interesse stieß dabei das Drucken der Bibel, die Gutenberg in einer Auflage von 180 Stück druckte.

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Plakat

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ – Plakat

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Schulklassen aus Kalkar

Mitmachausstellung – Schulklasse aus Kalkar

Von denen gibt es heute noch 45 Exemplare, die alle in Tresoren großer Bibliotheken liegen – gut klimatisiert.

Über 1.000 Kinder und Jugendliche haben an den Workshops teilgenommen, die Termine waren alle ausgebucht.

Auch Klassen aus Nachbarkommunen haben sich auf den Weg gemacht.

Selbst eine Schulklasse aus Xanten hat die Ausstellung besucht.

Am Tag der Bibliotheken, den 24. Oktober, endete die Ausstellung, die gezeigt hat, dass die Vermittlung von Wissen in der Kombination von Ausstellung und begleitenden Workshops zum Thema sehr gut angenommen wird.

Die Ausstellung war das einzige anerkannte Projekt einer öffentlichen Bibliothek im Kulturerbejahr.

Flyer zur Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Flyer - Aussenseite

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ – Flyer – Aussenseite

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Flyer - Innenseite

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ – Flyer – Innenseite

Der Druck

Gutenberg hat nicht das Drucken erfunden.

Aber er hatte die Idee, mit einem Handgießinstrument alle Buchstaben des Alphabets aus Blei herzustellen, die alle gleich aussahen. Dazu experimentierte er mit der Zusammensetzung des Bleis.

Schließlich sollten sich die Buchstaben nicht verändern und nicht abnutzen. Das wichtigste war allerdings, dass sie alle gleich aussahen. Nur das konnte einen gleichmäßigen Druck gewährleisten

Er suchte auch nach der richtigen Farbe. Sie sollte schwarz und glänzend sein, nicht verblassen und sich beim Drucken nicht durchdrücken.

Er konnte zwischen Papier aus Lumpen und Pergament aus Tierhaut wählen. Wobei das Pergament zweieinhalbmal so teuer war.

Die Druckerpresse entwickelte er aus einer Weinpresse. Der Text wurde in Einzelbuchstaben zerlegt und gesetzt. Die Farbe wurde aufgetragen und die Platte wurde auf den Druckstoff.

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Buchstaben - Bild 1

Buchstaben – Bild 1

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Farben - Bild 1

Farben – Bild 1

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Druck - Bild 1

Druck – Bild 1

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Buchstaben - Bild 2

Buchstaben – Bild 2

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Farben - Bild 2

Farben – Bild 2

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Druckerpresse

Druckerpresse

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Buchstaben - Bild 3

Buchstaben – Bild 3

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Farben - Bild 3

Farben – Bild 3

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Druck - Bild 2

Druck – Bild 2

Papier und Tinte

Das Pergament und das Papier

Bereits im 4. Jahrhundert setzte sich Pergament als Beschreibstoff durch und löste damit den bis dahin gebräuchlichen Papyrus ab.

Pergament wurde aus der Haut von Tieren hergestellt, wobei man gleichermaßen Häute von Schafen, Ziegen, Rindern und Kälbern nutzte. Die Häute wurden in einer Kalklauge gebeizt, anschließend mit einem Schabeisen gereinigt, auf einen Rahmen gespannt und dann wiederum geschabt, bis die Oberfläche ganz glatt war. Erst danach konnte es geschnitten und beschrieben werden.

Die chinesische Erfindung des Papiers kam erst 900 Jahre später nach Europa. Und da Pergament in der Herstellung viermal so teuer war, wurde Papier sehr schnell gebräuchlich.

Die Tinte

Für die Rußtinte kratzte man den schwarzen Ruß aus Lampen heraus, sammelte ihn und versetzte ihn mit Wasser, Wein oder Essig. Hinzu kam ein Bindemittel, das war pulverisiertes Gummi Arabicum. Heraus kam eine sehr haltbare Tinte.

Die Hauptbestandteile der Eisengallustinte sind die Gerbsäure der Galläpfel und metallische Salze. Die Tinte ist tiefschwarz und wasserfest, allerdings verblaßt sie mit der Zeit und greift das Papier an. So kommt es bei alten Handschriften zu Tintenfraß. Sie wurde aber am häufigsten verwendet.

Die Dornentinte wird aus der Rinde von Dornensträuchern, wie z.B. Schlehen gewonnen. Die Rinde kann aber nur im Frühjahr geschnitten werden. In einem aufwendigen Verfahren wird sie mit Wasser angesetzt, abgegossen und aufgekocht. Das wird mehrere Male wiederholt, bis sie zuletzt mit Wein eingekocht wird. Diese Tinte ist licht- und wasserbeständig.

Für die Herstellung roter Tinten wurde Zinnober benutzt. Gold- und Silbertinten gab es entweder in reiner Form oder mit metallischen und nichtmetallischen Zusätzen versehen. Für andere farbige Tinten wurden Pflanzenteile so lange gekocht, bis sie eingedickt waren.

Die Kenntnisse über die Herstellung der verschiedenen Tinten wurden in Musterbüchern festgehalten.

Tinte - Papier - Federkiel - Bild 1

Tinte – Papier – Federkiel – Bild 1

Tinte - Papier - Federkiel - Bild 4

Tinte – Papier – Federkiel – Bild 4

Tinte - Papier - Federkiel - Bild 2

Tinte – Papier – Federkiel – Bild 2

Tinte - Papier - Federkiel - Bild 5

Tinte – Papier – Federkiel – Bild 5

Tinte - Papier - Federkiel - Bild 3

Tinte – Papier – Federkiel – Bild 3

Tinte - Papier - Federkiel - Bild 6

Tinte – Papier – Federkiel – Bild 6

Impressionen der Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ und der Workshops

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 1

Mitmachausstellung – Bild 1

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 4

Mitmachausstellung – Bild 4

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 7

Mitmachausstellung – Bild 7

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 10

Mitmachausstellung – Bild 10

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 13

Mitmachausstellung – Bild 13

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 16

Mitmachausstellung – Bild 16

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 19

Mitmachausstellung – Bild 19

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 22

Mitmachausstellung – Bild 22

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 2

Mitmachausstellung – Bild 2

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 5

Mitmachausstellung – Bild 5

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 8

Mitmachausstellung – Bild 8

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 11

Mitmachausstellung – Bild 11

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 14

Mitmachausstellung – Bild 14

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 17

Mitmachausstellung – Bild 17

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 20

Mitmachausstellung – Bild 20

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 23

Mitmachausstellung – Bild 23

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 3

Mitmachausstellung – Bild 3

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 6

Mitmachausstellung – Bild 6

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 9

Mitmachausstellung – Bild 9

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 12

Mitmachausstellung – Bild 12

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 15

Mitmachausstellung – Bild 15

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 18

Mitmachausstellung – Bild 18

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 21

Mitmachausstellung – Bild 21

Mitmachausstellung „Gutenberg trifft E-Book“ - Bild 24

Mitmachausstellung – Bild 24

Presseartikel

Presseartikel - NRZ - Was die Menschen in Dinslaken lesen - 9 Januar 2018 - Seite 1 von 3
Presseartikel - NRZ - Was die Menschen in Dinslaken lesen - 9 Januar 2018 - Seite 2 von 3
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