Hör-Collage/Hörspiel NS-Geschichte – „Erinnern für die Zukunft – Zum Beispiel Dinslaken“
im November 2014
Eine Hör-Collage zur NS-Geschichte – Ein Gemeinschaftsprojekt vom Stadtarchiv Dinslaken und dem Freundeskreis Stadtbibliothek und Stadtarchiv Dinslaken; veröffentlich im November 2014 als CD in 2000er Auflage
Das gemeinsame Projekt „Erinnern für die Zukunft“ war in der gesamten Geschichte des Freundeskreises wohl das ambitionierte, aber auch finanziell umfangreichste Unternehmen überhaupt.
Die Gesamtkosten betrugen 16.000,00€. 11.000,00€ wurden vom „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ finanziert, 5.000,00€ stammten aus Spenden der Sparkasse Dinslaken und der Volksbank Dinslaken.
Aus der Beschreibung des Bundesministeriums
Das Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ unterstützt seit 1. Januar 2011 Projekte und Netzwerke auf kommunaler, überregionaler und landesweiter Ebene. Ziel ist, Kinder und Jugendliche für ein tolerantes, vielfältiges und demokratisches Miteinander zu begeistern.
Dies geschieht durch die Förderung von vor Ort entwickelten Strategien in Lokalen Aktionsplänen, durch überregionale Modellprojekte, in denen neue Ideen und Methoden der thematischen Auseinandersetzung erprobt werden und durch landesweite Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus – die zentralen Programmbausteine.
Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft“ – CD
Die Vorarbeiten des Dinslakener Projekts begannen bereits Anfang 2013, die Realisation im Laufe des Jahre 2014. Zu den Förderbedingungen des Bundesministeriums gehört auch „die öffentliche Präsentation“ der Projektergebnisse. Dazu wurde dem Freundeskreis vom Amtsgericht Dinslaken ein einzigartiges Privileg gewährt. Die folgende Begrüßungsrede enthält alle für das Verständnis des Projekts notwendigen Informationen.
Die Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft – Zum Beispiel Dinslaken“
Im folgenden stellen wir Ihnen die Hör-Collage sowohl zum direkten Hören als auch zum Download zur Verfügung. Das Cover und das Inlay können Sie weiter unten downloaden und gegebenenfalls drucken. So können Sie die komplette Hörspiel-CD Zuhause reproduzieren. Viel Spaß beim Hören und Erinnern!
Weiterhin sind noch einige Exemplare der Hör-Collage auf CD kostenlos im Stadtarchiv erhältlich. Bitte nutzen Sie unser Kontaktformular, um ein Exemplar anzufragen und sich kostenfrei zusenden zu lassen. Nennen Sie uns im Nachrichtenfeld des Kontaktformulars die gewünschte Lieferanschrift. Dieses Angebot gilt solange der Vorrat reicht.
Downloads zur Hör-Collagen-CD
Hier finden Sie das CD-Cover zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft - Zum Beispiel Dinslaken“ als JPG Datei zum Download.
Hier finden Sie die CD-Rückseite zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft - Zum Beispiel Dinslaken“ als JPG Datei zum Download.
Hier finden Sie das CD-Inlay zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft - Zum Beispiel Dinslaken“ als JPG Datei zum Download.
Hier finden Sie Teil 1 der Trackliste der CD zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft - Zum Beispiel Dinslaken“ als JPG Datei zum Download.
Hier finden Sie Teil 2 der Trackliste der CD zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft - Zum Beispiel Dinslaken“ als JPG Datei zum Download.
Radio k.w – Sondersendung i-Punkt zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft – Zum Beispiel Dinslaken“
Im folgenden stellen wir Ihnen die Radio k.w – Sondersendung i-Punkt zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft – Zum Beispiel Dinslaken“ vom 23. November 2014 sowohl zum direkten Hören als auch zum Download zur Verfügung. Viel Spaß beim Hören!
Downloads zur Radio k.w – Sondersendung i-Punkt
Hier finden Sie das CD-Cover zum Radio k.w. - i-Punkt Spezial zur Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft - Zum Beispiel Dinslaken“ als JPG Datei zum Download.
Begrüßungsrede des Vereinsvorsitzenden Adolf Kraßnigg
Adolf Kraßnigg gibt Erläuterungen zum ehemaligen jüdischen Waisenhaus in Dinslaken
Herzlich willkommen, sehr geehrte Damen und Herren
zur Präsentation der Hör-Collage „Erinnern für die Zukunft – Zum Beispiel Dinslaken“. Als Vorsitzender des Freundeskreises Stadtbibliothek und Stadtarchiv Dinslaken begrüße ich Sie im Gerichtssaal des Amtsgerichts Dinslaken.
Gleich zu Anfang bedanke ich mich herzlich beim Hausherrn und Direktor des Amtsgerichts, Herrn Christian Happe, der diese Präsentation in dem historischen Saal des Amtsgerichts Dinslaken ermöglicht hat. Ich will sofort deutlich machen, dass hier im Gericht keine NS-Prozesse stattgefunden haben. Die waren meist dem Landgericht Duisburg vorbehalten. Soweit darf ich Jürgen Grafen, meinen alten Weggefährten, zitieren. Aber natürlich steht das Amtsgericht seit 1911 und hat so manche Epoche der Geschichte erlebt.
Besonders freue ich mich, dass, angeführt durch den Regisseur Walter Spethmann, 24 der 25 Sprecherinnen und Sprecher der Hör-Collage anwesend sind. Nur unsere Seniorin, Ruth Wendt, 86 Jahre alt, befindet sich in einer Kur und kann heute leider nicht dabei sein. Die Sprechrinnen und Sprecher sind alle am Theater interessierte Laien, die sich aus Dinslaken und der nahen oder weiteren Umgebung für dieses Projekt engagiert haben. Sie haben bis zu 30 Stunden Sprechtraining absolviert, um unsere Collage angemessen zu gestalten.
Die Hör-Collage hat eine längere Vorgeschichte. Doch als wir im Mai letzten Jahres mit der Realisierung begannen, ahnten wir nicht, in welche beklemmende Aktualität wir hinein arbeiteten. Die gegenwärtigen Krisenregionen im Nahen Osten, der Ukraine, Syrien und dem Irak mögen zwar geografisch weit von uns entfernt sein, aber sie schütten ihren Hass und ihre Gewalt bis tief in unser Land hinein.
Auch das Gespenst des Antisemitismus erhebt sich immer wieder und das Wort B. Brechts „der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“ bewahrheitet sich leider noch heute. Neonazis tragen neuerdings selbst in Dinslaken offen und unverfroren verbotene Symbole und Logos auf ihren Klamotten.
Die Hör-Collage ist ein energischer Aufruf zu Menschlichkeit, Toleranz und zum friedlichen Miteinander, ein Aufruf gegen Gewalt und Fanatismus.
Unsere Arbeit begann mit einem Theaterstück als Ziel. Es ging uns um eine aktive Auseinandersetzung mit der lokalen NS-Geschichte. Unser Weg wurde am Anfang von den Mitarbeitern des Landestheater Burghofbühne sowie von den Intendanten Weckherlin und Schombert begleitet. Erst im April diese Jahres verändert sich das geplante Theaterstück zu einer Hör-Collage, – vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit. Der Autor beider Textbücher – des Theaterstücks und der Hör-Collage -, Walter Spethmann, verarbeitet reale Schilderungen aus der Geschichte Dinslakens in der NS-Zeit zu Dialogen oder Monologen von insgesamt 34 längeren und kürzeren Szenen. In dieser literarischen Bearbeitung kann man die Hör-Collage als semi-dokumentarisch bezeichnen. In jedem Fall ist es eine bisher einmalige Situation, dass die Dinslakener NS-Geschichte zu einem Hörstück verarbeitet wurde.
Die Realisierung der Hör-Collage wäre ohne großzügige Förderung der Bundeskampagne „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ nicht möglich gewesen. Beim lokalen Bewilligungsausschuss stießen wir mit unserer Projektidee von Anfang an auf Wohlwollen – und die intensive Fürsprache unserer Projektpatin Lilo Wallerich. Sie haben alle letztlich ein großes Vertrauen darauf gesetzt, dass es uns gelingen wird, unter Führung von Walter Spethmann dieses Projekt zu einem glücklichen Ende zu bringen. Wir alle, die wir am Projekt mit viel Herzblut beteiligt waren, danken für dieses Vertrauen, besonders auch dem Vorsitzenden, Holger Mrozek und Judith Schandra, die uns sicher über viele Organisations-Klippen gebracht hat.
Allerdings hat der Bewilligungsausschuss uns eine Bedingung gestellt, die uns letztlich hier zusammen geführt hat. Wir bekamen den Auftrag zu einer öffentlichen Präsentation. Wir erfüllen diesen Auftrag gern und auf doppelte Weise: Durch die Präsentation einiger Szenen der Hör-Collage hier im Saal, aber auch durch eine Sendung des Bürgerfunks von Radio KW am 23.11.2014. Sendebeginn ab 19.04 Uhr.
Wo immer es in unserer Stadt um soziale oder kulturelle Angelegenheiten geht, da sind unsere fördernden „local heroes“ nicht weit. Ich nenne in einem Atemzug die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und die Volksbank Dinslaken. Namhafte Spenden haben uns zusätzliche Aktivitäten ermöglicht, z.B. diese Veranstaltung heute, die ohne ihre Zuwendungen nicht realisierbar gewesen wäre.
Was erwartet Sie heute? Wir haben aus der etwa einstündigen Hör-Collage 7 Szenen ausgewählt, mit einer jeweiligen Dauer von wenigen Minuten. Eine Szene werden drei der insgesamt 25 Sprecher/Sprecherinnen vortragen. In den Pausen zwischen den Szenen werden wir an wenigen Stellen Erläuterungen geben, um deutlich zu machen, aus welchem Kontext und welcher Situation diese Szenen entnommen sind. Sie werden während dieser Präsentation das eine oder andere alte Foto der Schauplätze an den Projektionswänden sehen. Die Momente der Stille sind geplant und gewollt.
Die Regie der heutigen Präsentation hat Edgar Hellwig erarbeitet. Er steht für Idee, Licht und Gestaltung dieser Gedenkstunde. Ihm vielen Dank dafür, wie wir an dieser Stelle allen Sponsoren und unseren ehrenamtlichen Aktiven – hier sind besonders die Sprecher zu nennen – sehr herzlich danken.
Der Anlass, an den wir in dieser Gedenkstunde erinnern, ist äußerst bedrückend. Wir hoffen, Sie in etwa einer Stunde nachdenklich und angeregt nach Hause gehen zu lassen, jedoch bitte ohne Applaus in den Abend des 10 Novembers 2014 hinein, in den Abend 76 Jahre nach der Pogromnacht in Deutschland, in Dinslaken.
Impressionen der Vertonung der Hör-Collage
Vertonung des Hörspiels in den tresohr Musik Studios – Bild 1 von 5
Vertonung des Hörspiels in den tresohr Musik Studios – Bild 2 von 5
Vertonung des Hörspiels in den tresohr Musik Studios – Bild 3 von 5
Vertonung des Hörspiels in den tresohr Musik Studios – Bild 4 von 5
Vertonung des Hörspiels in den tresohr Musik Studios – Bild 5 von 5